Chinesische Akupunktur
Akupunktur ist eine jahrtausendealte Therapieform der chinesischen Medizin, in welcher man davon ausgeht,
dass sich alles im menschlichen Körper im Gleichgewicht befinden muss, damit der Mensch gesund ist. Krankheit
entsteht nach dieser Ansicht durch ein Ungleichgewicht im Körper. In der Akupunktur wird der Mensch und ein
vorhandenes Krankheitsgeschehen ganzheitlich betrachtet. Bei einer Erkrankung wird also nicht nur das Symptom
der Erkrankung behandelt, sondern es wird versucht die Ursache der Erkrankung, also das zugrunde liegende
Ungleichgewicht im Körper zu ermitteln und zu behandeln. Nur so kann der Körper sein Gleichgewicht und somit
seine Gesundheit zurück erlangen.
Die Diagnose eines solchen Ungleichgewichts erfolgt mit Hilfe der vier traditionellen diagnostischen Methoden
der chinesischen Medizin: Betrachtung, Hören/Riechen, Befragung und Palpation (Tasten).
Anhand der Befunde stellt der Therapeut seine Diagnose und wählt die zu behandelnden Akupunkturpunkte aus.
Diese werden mit sterilen Einmalnadeln, aber auch mit anderen Techniken wie Moxibustion, gezielt stimuliert.
Blockaden werden gelöst, eine Fülle an falscher Stelle wird abgeleitet und eine vorhandene Leere aufgefüllt.
Dadurch soll das Gleichgewicht des Körpers wiederhergestellt werden und die körpereigenen Heilungskräfte
unterstützt und aktiviert werden.
Japanische Akupunktur / Meridiantherapie (japanisch: "Keiraku Chiryo")
In der japanischen Meridiantherapie werden sehr dünne, meist beschichtete Nadeln verwendet, welche man mit Hilfe
eines Führungsröhrchens in die Haut eintippt. Die Einstichtiefe ist geringer als in der chinesischen Akupunktur und
beträgt oft nur wenige Millimeter. Dadurch ist die Behandlung schmerzarm, zum Teil schmerzlos und auch für sensible
Personen sehr gut geeignet.
Die Behandlung in der japanischen Meridiantherapie umfasst zwei Behandlungsteile: Die konstitutionelle Behandlung
("Wurzelbehandlung") und die symptomatische Behandlung.
In der Wurzelbehandlung wird in mehreren Schritten versucht das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen und
somit die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und zu stärken.
Die Symptombehandlung im zweiten Teil soll die konkreten Beschwerden lindern. Hierfür werden verschiedene
Techniken angewendet, die sich zum Teil speziell in Japan entwickelt haben und sich von chinesischen
Techniken unterscheiden. Gelegentlich gibt es auch Fälle, in denen nur eine Wurzelbehandlung oder
Symptombehandlung notwendig ist.
Moxibustion
Zur Moxibustion wird eine spezielle aus Beifuß gewonnene Wolle verwendet. Diese wird zu Kegeln geformt auf die
Akupunkturpunkte aufgesetzt und angezündet. Durch das Glühen der Wolle wird ein tief wirkender Wärmereiz gesetzt.
Ist der Kegel zu maximal zwei Drittel verglüht, wird er entfernt. Die zu Kugeln geformte Moxawolle kann auch auf
dem Griff einer eingestochenen Akupunkturnadel abgebrannt werden.
Eine Sonderform der Moxibustion in der japanischen Akupunktur ist das Okyu. Hierbei werden kleinste Stücke der
reinsten Moxakraut-Qualität verwendet, die man auf die angefeuchtete oder mit einer Salbe präparierte Haut
aufsetzt. Sie werden durch ein Räucherstäbchen angezündet und mit Daumen und Zeigefinger gelöscht.
Als Patient verspürt dabei einen kurzen Hitzestich, den manche Menschen sogar als angenehm empfinden. Nach der
Okyu-Behandlung ist die Haut eventuell gerötet, in seltenen Fällen können auch winzige Brandblasen entstehen.
Ohrakupunktur
Bei dieser Form der Akupunktur wird der gesamte menschliche Körper als Mikrosystem im Ohr widergespiegelt.
Zur Behandlung eines Krankheitsgeschehens werden einige der über 100 Punkte auf dem Ohr verwendet.
Akupunktur für Kinder („Shonishin“)
Shonishin ist eine speziell für Babys und Kinder entwickelte Form der japanischen Akupunktur. Da diese viel
sensibler sind als Erwachsene, kommen besondere Behandlungstechniken zum Einsatz. Anstatt Nadeln einzustechen
wird die Haut der Kinder mit speziellen Werkzeugen beklopft oder bestrichen.
Chinesische Ernährungslehre
Die richtige Ernährung hat in der chinesischen Medizin einen hohen Stellenwert, da geeignete Nahrung gleichzeitig
als Medizin betrachtet wird. Sie kann dazu beitragen, seine Gesundheit zu bewahren und Krankheiten zu vermeiden.
Ergänzend zur Akupunkturbehandlung erhalten Sie gegebenenfalls auch individuelle Ernährungsratschläge
nach den Maßstäben der chinesischen Medizin.
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